REZENSION: "Elbleuchten"


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„Sie musste nur sichergehen, dass die (…)gesellschaft sie nicht sah. Sonst würde sie einen Skandal auslösen.“
 (s. 23)

Elbleuchten

Der Auftakt dieser „hanseatischen Familiensaga“, wie Miriam Georg ihren Zweiteiler bezeichnet, verfolgt die Geschichte der Reederstochter Lilly Karsten. Als bei einer Schiffstaufe ihr Hut ins Wasser fällt, beauftragt ihr Verlobter Henry kurzerhand einen Arbeiter, der ihn zurückholen soll. Doch das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung und sorgt für einen schrecklichen Unfall. Lilly ist fortan von Schuldgefühlen geplagt und versucht mit Hilfe des ruppigen Jo Bolten Anschluss in der dunklen Welt Hamburgs zu finden. Bald erkennt sie die dunklen Abgründe, die Teufelskreise, in welchen die Ärmsten in Hamburg gefangen sind, und -viel schlimmer noch: das sie auch dafür verantwortlich ist. Doch genauso weiß sie, dass IHR Weg raus kein leichter ist. Sie hat eine Entscheidung zu treffen, die auch ihre Familie beeinflussen wird… Währenddessen entspinnt sich auch noch eine Liebesgeschichte zwischen Lilly und Jo-in Zeiten wie diesen etwas, dass weder Lilly noch Jo brauchen können…
Dieses Buch ist vollkommen anders, als andere historische Romane, die ich bisher gelesen habe. Es zeigt viel deutlicher die sozialen Klüfte zwischen den verschiedenen Ständen um 1850 auf, und dass es eben selbst durch härteste Arbeit nicht rauszufinden war.
Auf der anderen Seite hat es mich halt auch irgendwann ein bisschen genervt, ganz abgesehen davon, dass es irgendwann ein bisschen unrealistisch wurde. Ich lese Bücher, um einer leider oft schlimmen Realität zu entfliehen – nicht, um gleich in die nächste zu gehen! Zu dem störte mich im Nachhinein, dass es so dargestellt wurde, als ob die „Reichen“ alle verlogen, gemein und durchtrieben wären, während es bei den „Armen“ Zusammenhalt und Liebe gab. Der Vollständigkeit halber: Ja, es wurde mehrfach darauf hingewiesen, wie gierig und gefährlich die Hamburger Unterwelt war-allerdings mehr nach dem Motto „Die sind nur so geworden, weil das Leben ihnen so böse mitgespielt hat, was sie machen, machen sie aus Verzweiflung und weil sie nicht anders können.“ Nicht das das nicht zutrifft! Und ich finde es sehr ebenfalls sehr gut und löblich wenn man die krasse Schere zwischen Arm und Reich berücksichtigt.
Dennoch: das Buch war packend von der ersten Seite an und endete mit einem meisterhaftem Cliffhanger. Man will wissen, wie es weitergeht, so schnell wie möglich zum nächsten Buch greifen. Somit verleihe ich dem Buch 3 Sterne 🌟und bin gespannt, wie es weitergeht.

Viele Grüße 📚

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