REZENSION: „Aufbruch ins Ungewisse“
„Wie lange, denken Sie, werden Sie in Coal Valley bleiben?“ (s. 268)
Aufbruch ins Ungewisse
Ist der Auftakt einer Trilogie (der dritte Band ist in Deutschland allerdings nicht erhältlich) von Janette Oke und ihrer Tochter Laurel Oke Logan. Janette Oke hat schon einige tolle Romane über starke Frauen in schwierigen Zeiten geschrieben, dieser hier ist der erste, den sie nicht allein schreibt. Dadurch ist der Schreibstil ein klein wenig unbeschwerter und leichter als in ihren anderen Büchern.
In „Aufbruch ins Ungewisse“ verfolgen wir die Geschichte von Beth Thatcher, einer jungen Lehrerin, welche direkt nach ihrem Studium für ein Jahr ins kleine Nest Coal Valley versetzt wird. Die Trennung von ihrer Familie fällt ihr sehr schwer, doch sie zögert nicht, ihrer. Bestimmung zu folgen. Anfangs fällt ihr das Leben noch recht schwer, doch ihre Empathie für die Frauen hilft ihr weiter. Denn in Coal Valley leben hauptsächlich Frauen und Kinder, da beinahe alle Männer bei einem Grubenunglück ums Leben gekommen sind. Auch wenn Beth sich mit den meisten der Bewohner gut versteht, trifft sie auch auf Gegenwind und Hass. Und dann stößt sie mit ihren neuen Freunden auch noch auf ein gefährliches Geheimnis…
Am Anfang konnte ich noch keinen wirklichen Handlungsstrang entdecken und es fühlte sich an, als würde man einige Kurzgeschichten lesen. Erst nach ein paar Kapiteln entwickelte sich eine „echte“ Geschichte, die mir dann auch wirklich gut gefallen hat!
Die Protagonisten waren mir allesamt sympathisch und was sie taten, war nachvollziehbar. Ich habe nie gedacht „Boah, ist die dumm“ oder „Was der jetzt macht geht definitiv nicht auf“, sondern habe mich eher gefragt, was ich in dieser Situation jetzt getan hätte: eigentlich dasselbe.
Leider weicht die Verfilmung in einigen Punkten stark vom Original ab, was mich, als absoluten Fan von beiden, ein wenig enttäuschte.
Aber das ändert ja nichts an der Qualität des Buches! Mit einem großartigen Cliffhanger möchte ich unbedingt wissen, wie es jetzt mit Beth weitergeht.
Der zweite Teil „Wenn der Hoffnung Flügel wachsen“ liegt auch schon länger auf meinem SuB.
Leider gibt es dieses Buch in Print-Version soweit ich weiß nur noch antiquarisch zu kaufen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es es auch bald wieder im Buchhandel zu kaufen.
FAZIT: „Aufbruch ins Ungewisse“ überzeugt durch eine spannende, gute und v.a. nachvollziehbare Handlung, einen angenehmen Schreibstil und liebenswerte Charaktere. Spätestens mit dem offenem Ende will man wissen, wie es weitergeht. Somit vergebe ich hier alle zu vergebenden Sterne 💫.
Viele Grüße 📚
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