REZENSION: "Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe"


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„Überrascht registrierte sie, dass sie zum ersten Mal seit Boys Unfall über das Glück nachdachte. Ein vergängliches Gefühl, gewiss. (…) Aber so zufriedenstellend-und unverzichtbar.“ (s. 297)

 

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe

 

Coco Chanel ist am Boden zerstört, als ihr Geliebter Arthur, genannt Boy, bei einem Autounfall verstirbt. Um ihre Trauer zu überwinden, sucht sie sich eine längerfristige Beschäftigung-und möchte ein eigenes Parfüm herstellen, um es an ihre Kundinnen zu verteilen. Nicht irgendein Parfüm, ein ganz besonderes soll es sein, um auch Boy damit zu ehren. Durch ihre intensive Arbeit lernt sie den charismatischen Dmitri Romanow kennen-und möchte ihr Herz erneut öffnen. Doch ist das in einer Zeit voll persönlicher wie weltlicher Wirren überhaupt möglich?
Michelle Marlys Romanbiografie beschreibt den Prozess der Herstellung von Chanel No5, bei der ersten Idee beginnend bis zum letzten Ende und beleuchtet alle Facetten des schillernden Lebens der Coco Chanel eindrücklich und mit starken Worten bildgewaltig. 

Vor allem für jemanden wie mich, der bisher wirklich rein gar nichts über Coco Chanel wusste, war dieses Buch wertvoll. Keine Vorkenntnisse waren nötig und der Leser wird in die Geschichte von Anfang an miteinbezogen. 

Teilweise muss ich gestehen, gefiel mir Cocos Charakterzüge überhaupt nicht (v.a. das überraschende Ende lässt einen mit offenem Mund zurück, aber da will ich nicht zu viel spoilern), aber sie findet immer einen guten Weg zurück in die richtige Richtung. Mein Lieblingscharakter ist vermutlich Cocos, bzw. Gabrielles beste Freundin und Unterstützerin Misia, welche Gabrielle immer auch ein wenig zu lenken versucht. 

Immer wieder gab es kurze Rückblenden, welche in das Liebesleben von Boy und Coco einführten, sodass auch hier nichts zu kurz kam. Das die zwei sich wirklich liebten, bezweifelt die Autorin nicht und bringt das auch gut über das Papier. Die flatterhafte Coco und der Verheiratete (!) Boy verstehen sich mehrmals auch ohne Worte. 

„,Wann fahren Sie?‘-,Ich nehme den Frühzug nach Paris.‘(...)Ohne einen weiteren Kommentar wandte sie sich zum Gehen. Boy erwiderte nichts. Am nächsten Morgen trafen sie sich am Bahnhof.“ (s. 375)

Hin und wieder hätte man den damals üblichen Begriff „Toilettenwasser“ übrigens ersetzen können. Denn auch wenn es historisch korrekt ist, hört sich das „Toilettenwasser meiner Träume“, wie es mal erwähnt wird, doch seltsam an.

Was im Buch (und auch sonst nie, wenn man über Coco Chanel liest), überhaupt nicht erwähnt wird, nicht mal in einem Nachwort, ist ihre Skrupellosigkeit, die sie ja so weit brachte, dass sie teilweise für die Nazis arbeitete. Obwohl sie eine teilweise wirklich bewundernswerte Frau gewesen ist, sollten solche Sachen auch immer im Gedächtnis bleiben.

FAZIT: „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ ist ein zauberhafter Roman über die Entstehung und Herstellung des Chanel No5. Wer interessiert an Kosmetik und Mode ist, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Insgesamt gebe ich 3 Sterne.

 

Viele Grüße 📚

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