REZENSION: "Das Lied des Schmetterlings"


 


+++bezahlte Werbung, da Gegenleistung in Form von Rezensionsexemplar+++

 

„Jedes Mal, wenn sie beim Musizieren die Augen schloss, stiegen Bilder von ihnen in ihr auf. Von ihnen allen. Von den Verlorenen. Von den Tapferen. Von den Verzweifelten und Gebrochenen. Von den Seelen, die nie eine zweite Chance bekommen hatten...Und ihr Herz blutete bei all den vertrauten Klängen von Ausschwitz.“ (s. 359)

 

Das Lied des Schmetterlings

 

Für die Galeristin Sera James gerät ein Traum in greifbare Nähe: Als Kind betrachtete sie einmal ein Gemälde von einer Geigerin aus Ausschwitz und versucht es schon seit einigen Jahren zu finden. Jetzt könnte dies möglich werden. Sie taucht ein in eine andere, fremde Welt, als eine Diktatur vorherrschte, die allen den Atem raubte. Dort findet sie die Geschichte der Violinistin Adele Bron, welche es wagt, Juden zur Flucht zu verhelfen. Ein Fehler? Als ihr verbotenes Treiben auffliegt, führt Adeles Weg sie ins KZ in Ausschwitz. Doch ihr Talent wird bemerkt und sie wird Mitglied des Frauenorchesters Ausschwitz. Durch die Musik vermittelt Adele Hoffnung und doch scheint der Spuk kein Ende zu finden.

 

Ich habe dieses Buch verschlungen, so derart gefesselt war ich von beiden Geschichten, Seras und Adeles. Während Adeles Geschichte oft die grausame Realität vor Augen führte, konnte man mit Seras ein wenig Entspannung finden, scheint die junge Galeristin doch ihre große Liebe zu finden. Auch der trockene Humor, der in diesem Part an manchen Stellen untergemischt wurde, amüsierte großartig, hiervon hätte ich wirklich gerne mehr gehabt! Und trotzdem habe ich auch in Seras Geschichte ein Gewisses „Mitfiebern“ gespürt-bis zum Ende. 

Letztlich gehen beide Geschichten (Achtung, #spoiler!) für alle Beteiligten mehr oder weniger gut aus. Sehr berührend fand ich den Mut der Frauen aus Ausschwitz, allen voran hier natürlich auch Adeles. Sie versucht, immer Hoffnung zu finden und hat ein starkes Gottvertrauen aufgebaut, dass man an solch düsteren Orten nicht vermuten würde und umso froher es macht, zu erfahren, dass es dies tatsächlich gibt.

Es häufen sich unzählige kleine grüne Post-It-Zettel, weil es auch einfach wunderbare Zitate gab. Besonders die tiefsinnigen Gespräche zwischen Adele und ihrer neuen Freundin Omara haben mich oft fast zu Tränen gerührt.

 „,Ich habe keine Macht, Adele. Nicht hier. (...)‘-,Und wenn ich gar nicht Geige spielen könnte(...)sie hätten mir keine Gnade gewährt. Was wäre also gewesen, wenn ich zu dir hereingekommen wäre und nicht hätte spielen können?‘ Omara sah sie mit ernster Miene an. ,Dann hätte ich es dir schnell beigebracht.‘“  (s. 169)

Dieser Roman schönt nichts-und ist trotzdem schön.  Ich sag, wie`s ist: er hat ein enorm hohes Potential, mein Lesehighlight des Jahres zu werden.

 

Viele Grüße📚

 

 

 

 

 

 

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